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Alexander Schütz
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Computer­tomographische Untersuchung eines Cellos

Veröffentlicht am 9. Juni 2016
Restauration | Violoncello
Ein Cellist brachte mir ein Cello, das ca. 60 Jahre lang ungespielt in der Bettzeuglade eines Sofas vor sich hingeschlummert hatte und erst vor kurzem wieder ans Tageslicht gekommen war.

Dieses Cello mit Zettel „Johann Stöhr, Geigenmacher in Salzburg 1842“ befand sich in einem außergewöhnlich guten Originalzustand – originaler und stumpf auf den Oberklotz aufgesetzter Hals, originale Wirbel (leider fehlte ein Wirbel), originales mit Ebenholz furniertes Griffbrett mit Fichtenkern, unveränderter Korpus.

Boden
Decke
funiertes Griffbrett mit Fichtenkern

Lediglich der Hals hatte sich vom Korpus gelöst, wobei auch das Bodenzäpfchen abgerissen worden war. Es waren im Laufe der Zeit auch einige Trockenrisse entstanden. Alles in allem ein Schaden, der gut restaurierbar ist.

abgerissenes Zäpfchen
Halseinlass

Bei der Begutachtung des Instrumentes war an einigen Stellen Wurmschäden erkennbar.

Wurmschaden Decke im Unterklotzbereich
Wurmschaden Boden Unterklotzbereich
Wurmschaden Boden linke obere Ecke

Der Musiker bat mich um die Erstellung eines Kostenvoranschlages für die Restaurierung des Cellos. Ohne ein genaues Bild vom tatsächlichen Ausmaß des Wurmschadens wäre die Erstellung eines Kostenvoranschlages allerdings unseriös gewesen.
Deshalb wandte ich mich an meinen Freund Dr. Manfred Gschwendtner, Primar der Radiologie im Krankenhaus der Elisabethinen in Linz und Vorstand des Instituts für diagnostische und interventionelle Radiologie. Er erklärte sich sofort bereit mir zu helfen, und so bekam ich einen Termin für eine Computertomographie.

Positionierung auf dem Untersuchungstisch
Blick aus dem Bedienraum

Die Computertomographie ermöglichte es, Schnittbilder in 3 verschiedenen Richtungen durch das Instrument zu machen. Wie sich anhand der Bilder herausstellte, war der vom Holzwurm angerichtete Schaden nicht so massiv wie ursprünglich befürchtet und nur auf einige wenige Bereiche begrenzt. Der Schaden konzentrierte sich vor allem auf den Unterklotzbereich.

Auf den beiden folgenden Bildern sind die Wurmgänge im Unterklotz erkennbar. Je heller die Farbe auf den CT-Bildern, desto größer die Dichte des Materials. Die weißen Punkte sind Leimreste oder Füllermaterial, das sich in den Wurmgängen befinden.

Wurm Unterklotz
Wurm Unterklotz

Auf dem nächsten Bild sind zusätzlich zu den Wurmgängen auch die beiden Holzstifte sichtbar, mit denen Boden und Decke am Unterklotz fixiert wurden.

Unterklotz mit Holzstiften

Die folgende Aufnahme zeigt den Wurmschaden der Decke im Bereich des Unterklotzes. Auch hier kann man den Holzstift wieder gut erkennen, ebenso den Ausschnitt für den Untersattel.

Wurm Decke Unterklotzleimfläche

Auf dem nächsten Bild sieht man vereinzelte Wurmgänge im Bereich der Mittelfugen von Boden und Decke.

Wurm Boden und Decke

Das Wurmloch im Bereich der linken oberen Ecke des Bodens ist sowohl von außen als auch auf dem CT-Bild gut erkenbar.

Wurmschaden Boden linke obere Ecke
Wurm Boden

Am linken unteren Eckklotz hatte die Unterzarge einen Riß und sich partiell vom Klotz abgelöst, das war allerdings auch von außen gut erkennbar. Das Schnittbild zeigt weiters den Bassbalken und den unteren Teil der f-Löcher.

lose Zarge

Den Schnitt durch den Zargenkranz möchte ich dem Leser auch nicht vorenthalten. Wie beim Foto „Halseinlaß“ zu Beginn gut erkennbar ist, wurde der Hals ursprünglich stumpf auf den Oberklotz aufgeleimt und nicht schwalbenschwanzförmig in den Oberklotz eingelassen, wie es heute üblich ist. Es wurden lediglich die Oberzargen entfernt. Der Hals wurde nur geleimt und nicht zusätzlich mit Eisennägel gesichert, wie es früher oft gemacht wurde.

Weiters sind das Loch für die Stachelbirne im Unterklotz sichtbar, die Form der Klötze und der Umriß des Zargenkranzes.

Zargenkranz

Da ich nun mit Hilfe der CT-Bilder das genaue Ausmaß des Schadens kenne, ist es mir jetzt möglich einen seriösen Kostenvoranschlag für die Restauration dieses Cellos zu erstellen.

Eine CT-Untersuchung eröffnet auch neue Möglichkeiten der Zustandsbeurteilung von Instrumenten für die Erstellung von Wert- und Versicherungsgutachten.

Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle Herrn Primar Dr. Manfred Gschwendtner und seinem hilfsbereiten Team!

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