Dieses „Gesetz der Serie“ habe ich nicht nur im meinem beruflichen Alltag schon öfter beobachtet. Innerhalb weniger Tage bekomme ich mehrere Instrumente gleichzeitig in die Werkstatt, die die gleiche Art von Beschädigung aufweisen, wie z.B. durch falsches Saitenwechseln umgekippte und gebrochene Stege, die Notwendigkeit mehrere Instrumente gleichzeitig zu öffnen und mit neuen Baßbalken zu versehen, oder wie in diesem Fall Boden- und Deckenstimmrisse wieder unsichtbar zu machen. Für „Zufall“ halte ich das schon lange nicht mehr.
Bei der Violine handelte es sich um ein Instrument von Johannes Theodorius Cuypers, gebaut um ca. 1760 in Den Haag. Das Schadenbild war das selbe wie bei Simones Geige, sogar ein wenig schlimmer: zwei Stimmrisse in der Decke, beide Unterzargen neben dem Unterklotz durchgebrochen, und ein Bodenstimmriß über die gesamte Länge des Bodens.
Im Folgenden sieht man Detailfotos der Geige vor und nach der Restauration.
Deckenstimmrisse:
Bodenstimmriß über den ganzen Boden:
Zargenriß neben dem Unterklotz:
Nach Vollendung der Restauration schickte ich die Violine gut verpackt mit DHL-Express zurück in die Niederlande. Abgeschickt am Nachmittag und heil angekommen am nächsten Vormittag. Das Feedback der Besitzerin finden Sie hier.